10 Meter Abstand – Unbespielte Skulpturen
Oder wie ein Offenes Atelier in die Luft geht
Mit Unsichtbarkeiten der Bildhauerin Franziska Seifert, mit Tonlosigkeiten von Samantha Wright und dem UKW Trio. Unöffentliches Stattfinden im Offenen. Skulpturen, die berührt werden wollen, stehen unsichtbar open air. Musik, die gelebt werden will, erklingt tonlos. Kunst, die sich beziehen will – abgegrenzt, eingezäunt – 10 Meter Abstand.
06./07. Juni 2020
Rubbertstr. 25, 21109 Hamburg
Wir hoffen, dass wir Sie persönlich vor Ort begrüßen dürfen, entscheiden dies aber natürlich nach Gesetzeslage. Sonst wird das Offene Atelier geschlossen via Drohne festgehalten.
Wir informieren Sie weiterhin:
Update 3. Juni 2020
Kultur berührt, Kultur verführt – Kultur als isolierte Sinnlichkeit
Absagen prasseln derzeit auf uns ein, Abstand halten ist das neue „Küsschen“. King Corona hat unsere vertraut kulturelle und gesellschaftliche Welt fest im Griff.
Wir als Stiftung haben umso mehr den absoluten Willen für Kultur, ist sie doch unverzichtbarer Gesellschaftskitt, elementarer Bestandteil unseres Daseins.
Kultur ist grenzenlos vielfältig. Kunst traut sich. Kunst schaut nicht weg. Welch ein Paradoxon in einer Zeit, in der wir Kunst nicht öffentlich anschauen dürfen. Kunst nutzt den kritischen Blick, zeigt Visionen für die Gesellschaft auf. Absonderlich in einer Zeit, in der wir gezwungen werden, uns als Gesellschaft zu isolieren, in der unserem Handeln Grenzen aufgezeigt werden. In der wir alle den Verlust an Freiheit und Gemeinschaft spüren. In der wir die Sehnsucht nach menschlicher Nähe schmerzlich erfahren.
Was passiert – nicht(?)
Dies aufgreifend stehen an unserem Wochenende Skulpturen eingezäunt, wartend auf Freiheit, isoliert, suchend nach Kontakt auf großer Fläche. Klagen an, was sie nur in Fragmenten greifen können. Fragen nach dem Umgang mit der Stille in den Großstädten, deren Straßen nicht durch Autos verstopft werden, in deren Kulturstätten nicht mehr geprobt, geräumt, betrachtet werden darf. Kann ein Musiker tonlos spielen? Oder erzwingt der gespielte Ton durch den fehlenden Austausch mit dem Publikum Hörlosigkeit?
Unser Absagen heißt Aufzeigen. Das Miteinander, das Füreinander, das Umeinander. In seiner Absurdität der Nichtöffentlichkeit. In der Maskenpflicht, die den Mund nicht verbietet.
Und so veranstalten wir, was nicht veranstaltet sein darf, als Installation auf freier Fläche. Das Offene Atelier ist geschlossen, blickt durch Maschen, wird statt an- ausgeblasen, geht in die Luft – Drohne sei Dank. Spielverderber Corona wird überflogen. Und fliegt via Netz später zu uns:
www.cordts-stiftung.de
Mit oder ohne Sie?
Sieht es heute aktuell so aus, als könnten wir Besucher empfangen, kann dies morgen schon wieder anders sein. Wir verfolgen engmaschig die Informationen der Hamburger Senatskanzlei. Und freuen uns, wenn das Geschlossene doch besucht werden darf – mit 10 Meter Abstand versteht sich. Atelier als Autokino inbegriffen. Gegebenenfalls mit Ihrer persönlichen Anmeldung, an welchem Tag Sie kommen wollen, um die Hygienemaßnahmen und die offiziell erlaubte Anzahl der Menschen koordinieren zu können.
Wir informieren Sie.
Update 3. Juni 2020
Die aktuelle Rechtsverordnung des Hamburger Senats erlaubt der Kultur weitere Konzepte. Draußen darf für bis zu 50 Besuchern veranstaltet werden – und damit auch ausgestellt und musiziert. Natürlich unter Einhaltung der üblichen Hygieneregeln und Abstandsgebote. Wir sind glücklich – für unser Offenes Atelier, für unsere Bildhauerin, für unsere Musiker. Und für die Kultur in Hamburg überhaupt – ein wahrer Lichtblick für die Kunst und Kultur, für die Menschen, die sie gestalten und leben, für die Menschen, denen sie so sehr gefehlt hat. Wir drücken die Daumen, dass die Entwicklung so weiter geht.
Was heißt das für Sie?
Wir lieben Spontanität – aber nun müssen wir diese leider etwas einzäunen. Daher bitten wir Sie, sich vorher bei uns anzumelden. Kommen Sie am Sonnabend (06.06.) oder am Sonntag (07.06.)? Bitte mit Angabe einer ungefähren Uhrzeit.
Kontakt:
benedix[at]cordts-stiftung.de
Tel. 040 75666122
Dann können wir hier zuverlässig planen, dass nicht mehr als 50 Leute auf dem großen Gelände weilen. Vorne auf dem Grundstück und an der Rubbertstraße stehen Parkplätze zur Verfügung.
Unser Hygienekonzept steht, es gibt eine vorgegebene Marschrichtung für Sie, Bauzäune werden Abstandhalter, Desinfektionsmittel stehen parat, Kaffee und Wasser nur aus Pappbechern – und bitte bringen Sie Ihre Masken mit.
» Bildhauerin Franziska Seifert
» Samantha Wright (Sa)
» UKW Trio (So)